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Als dritte Kirche mit besonderem Bezug zum erneuerten Machtanspruch des mecklenburgischen Fürstenhauses erbaut, wird die St. Paulskirche auf der höchsten Erhebung der Stadt errichtet. Prägnant bildet sie entlang der Schlossstraße, die fundamentale Sichtachse zur Niklot-Halle im Hauptturm des Schlosses und zu St. Nikolai oberhalb des Pfaffenteiches. Damit verbindet sie das Machtzentrum Schloss mit den stetig wachsenden Teilen der Stadt. Die neugotische Kirche ist bis heute in allen Teilen im Originalzustand erhalten.
Zur Geschichte
Im Auftrag des Großherzogs lieferte Baurat Theodor Krüger die Pläne für die von 1865 bis 1869 errichtete Pfarrkirche. Die Bausumme wurde zu weiten Teilen aus der Schatulle des Großherzogs finanziert, das fehlende Viertel stammte aus einer Privatstiftung, ursprünglich für den Turm des Doms bestimmt. Das Bau- und Ausstattungsprogramm der St. Paulskirche entspricht der Norm des von Theodor Kliefoth aufgestellten Programms für Kirchenbauten in Mecklenburg und gilt als deren Prototyp.
Zum Stil
Wie im Dom zu Schwerin bekundet, wird in der St. Paulskirche die politisch-theologische Strategie zur Herrschaftslegitimation in der Verknüpfung von Kirche und Staat erneuert. Im Rückgriff auf die Gotik, als unverbrüchliche Einheit von Glaube und herzoglicher Macht, wird die Absicherung eines guten und gemeinschaftsbezogenen Lebens beschworen. In der technischen Ausführung des Bauwerks setzt man moderne Materialen wie Eisen, Beton und Asphalt ein. Der stadtseitige Eingang auf der Südseite der Kirche war dem Großherzog und seinen Angehörigen vorbehalten. Von hier konnte er den prunkvoll ausgeführten Herrschaftsstand einfach erreichen. Hier steht der prunkvolle Baldachin auf der Südseite des Chores. Die Fenster, nach Entwurf des Düsseldorfer Historienmalers Gustav Stever und von Ernst Gillmeister gestaltet, zeigen das Programm des Oberkirchenrat Kliefoth mit der im reformatorischen Bildprogramm selbstverständlichen Darstellung Luthers vor dem Reichstag in Worms, oder Pribislaw, Sohn Niklots, der sich taufen ließ und seit 1170 der erste christliche Vertreter des Obotritenhauses war.
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