Das Residenzensemble Schwerin ist Dein Erbe
Das Alte Palais, das Kollegiengebäude, das Staatliche Museum Schwerin, sowie das Mecklenburgische Theater umrahmen den Platz am Alten Garten. Nachdem ein verheerendes Feuer den Vorgängerbau im Jahr 1882 vernichtete, entstand der heutige Bau zwischen 1883 und 1886 nach den Plänen des damaligen Hofbaumeisters Georg Daniel. Am Bau beteiligt war Gustav Hamann, der ab 1902 das Amt des Baudirektors der Stadt Schwerin innehatte. Bauherr war Großherzog Franz Friedrich III.
Durch die Prominenz als direktes Gegenüber zum Residenzschloss ist das Theater als Hoftheater gekennzeichnet. Seit seiner ersten Einrichtung im früheren Ballhaus der Residenz befand es sich innerhalb der ehemals landesherrlichen Burgfreiheit des Schlosses. Mit der Kolossalstellung einer vorgestellten Säulenhalle findet die Vorstellung des 19. Jahrhunderts vom Musentempel des Regierungssitzes ihren Niederschlag. Das nach neusten technischen Erkenntnissen für Akustik und Lichtführung errichtete und ausgestattete Theater verfügte über die Versorgung mit elektrischem Licht aus eigenem Elektrizitätswerk. Bei seiner Eröffnung am 3. Oktober 1886 war das Schweriner Theater einer der fortschrittlichsten Theaterbauten seiner Zeit.
Zur Geschichte
Der Auftrag Herzog Johann Albrecht I. 1563 an Kapellmeister David Köler (*vor 1532, † 1565) eine Hofkapelle zu gründen, markiert den Beginn der Schweriner Musik- und Theatergeschichte. Diese Hofkapelle ist nach Dresden und Kassel das ältestes Orchester Deutschlands. Nach einem festen Engagement in Schwerin 1753 gründet der Schauspieler Conrad Ekhof (1720–1778) hier die erste deutsche Schauspielerakademie. Mit der Rückkehr des Hofes von Ludwigslust nach Schwerin finden seit 1836 wieder namhafte Aufführungen im Theater und im Dom statt; so das Zweite Norddeutsche Musikfest, 1840 unter Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy und der Mitwirkung von 150 Orchestermusikern und 340 Chorsängern. 1873 besucht Richard Wagner die Schweriner Aufführung seiner Oper "Der fliegende Holländer" und engagiert für die Eröffnung der Bayreuther Festspiele 1876 den Schweriner Sänger Johann Carl Hill. Nach einem Brand und vierjähriger Bauzeit fand am 3. Oktober 1886 die Einweihung des neuen Hauses statt.
Zum Stil
Hofbaumeister Georg Daniel verband im Neubau des Theaters Elemente der französischen und Italienischen Renaissance im Stil des Historismus. Der nach dem Brand errichtete historistische Theaterbau staffelt sich in die Tiefe des Raumes, um die Nähe zum Museum möglichst zu vermindern. Seine bedeutende Schauachse ist seinem Vorgängerbau folgend auf Schloss und Burgsee bezogen. Die Ostseite des Theaters hält als verglaste Loggia mit Terrasse und Vorplatz, die Auffahrt für den Großherzog bereit. Die Ecken des Hauses sind durch von Kuppeln überwölbte Risalite hervorgehoben. Sie finden ihren Widerhall in der Ausführung des ebenfalls an den Ecken bekröhnten Bühnenhauses.
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